Im März hatte ich bereits das Xiami Mi Band vorgestellt, welches mein erstes Fitnessarmband überhaupt war. Dort kam ich zu dem Fazit, dass es ein ordentlicher Tracker ist, mir allerdings eindeutig ein Display fehlt. Daher sollte die logische Folge ein neuer Fitnesstracker mit Display sein.
Irgendwie kam es dann doch anders. Das Sony Smartband SWR10 war in einer Limited Edition stark im Preis reduziert, sodass ich mir zunächst dieses bestellt habe. Das Smartband selbst verfügt ebenfalls nicht über ein Display, trotzdem gab es einige Punkte, die einen Kaufanreiz bei mir ausgelöst haben.
Das Sony SWR10 soll im Gegensatz zum Mi Band die eigene Aktivität in der Intensität unterscheiden und so beispielsweise zwischen Gehen und Joggen differenzieren können.
Leider machte sich gerade in diesem Punkt die Enttäuschung sehr schnell breit. Diese Differenzierung scheint wohl Besitzern eines passenden Smartphones der Sony Xperia-Serie vorbehalten zu sein. Ich selbst besitze ein Samsung Galaxy Note 4, mit welchem eine Kopplung zwar problemlos möglich war, eine Unterscheidung zwischen Gehen und Joggen jedoch nicht.
Aber jetzt mal ganz von vorne 🙂
Das Sony Smartband SWR10 in der Limited Brazil Edition kommt in einem Giftgrün-Gelb Design daher. Für viele auf den ersten Blick abschreckend, ich finde es super. Es wirkt meiner Meinung nach sportlicher und frecher als das einheitliche Schwarzgedöhns. Das Band ist wesentlich breiter als das Xiaomi Mi Band, sodass es bei etwas “kräftigeren” Personen besser zur Geltung kommt.
Um das Band ordentlich nutzen zu können müssen gleich zwei Apps installiert werden. Zum einen eine App direkt zum Koppeln des SWR10 mit dem Smartphone (die App heißt direkt Sony Smartband SWR10) und schließlich noch die App Lifelog. Diese zeichnet nicht nur die vom Band erfassten Bewegungen auf sondern überwacht auch die kompletten Aktivitäten, die den ganzen Tag mit dem Smartphone gemacht werden. So lässt sich hervorragend nachvollziehen, wieviel Zeit man in sozialen Netzwerken verbracht (manche sagen auch vergeudet) hat, wieviele Bilder geschossen oder auch wie lange telefoniert wurde.
Schritterfassung
Ein Abgleich der Schritte erfolgt nicht direkt zwischen der App auf dem Smartphone und dem Fitnessarmband. Vielmehr werden die Daten zunächst an den Sony-Server geschickt, sodass sie immer leicht verzögert ausgegeben werden.
Die Erfassung der Schritte ist wesentlich genauer wie beim Mi Band. Ich habe die erfassten Schritte beider Armbänder hier direkt gegenübergestellt.
Infotainment
Informationen über die am aktuellen Tag getätigten Schritte lassen sich über das Band nicht sauber abrufen. Drei kleine LEDs findet man seitlich am Band bzw. integrierten Core, eine ordentliche Aussage erhält man über diese jedoch nicht. Auch hier wird wieder deutlich, dass für mich ein Fitnessarmband unbedingt mit einem Display ausgestattet sein muss.
Ordentlich ist jedoch der Vibrationsalarm, welche über eingehende Anrufe oder Nachrichten informiert. Natürlich darf man sich beim SWR10 auch über diese Vibrationseinheit wecken lassen.
Schlafphasenauswertung und Schlafphasenwecker
Apropos Schlafen. Das Sony Smartband verfügt über die Möglichkeit, den Schlaf zu erfassen und auch auszuwerten. Eine Unterteilung erfolgt in Wachphasen, Tiefschlaf- und Leichtschlafphasen. Über die App lässt sich einstellen, dass man sich in einer vermeintlichen Leichtschlafphase wecken lassen kann. In den meisten Fällen hat dies bei mir auch funktioniert, wenn ich der App Glauben schenken kann.
Problem: keine automatische Schlaferkennung
Ein kleines Manko ist die Ruhephasenerkennung. Diese findet beim SWR10 nämlich gar nicht statt. Über die App kann eine feste tägliche Ruhezeit (beispielsweise 23 Uhr bis 7 Uhr) festgelegt werden, in welcher dann keine Schritte gezählt werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Ruhephase einfach durch einen längeren Druck auf den einzigen Knopf am Core einzuleiten. Ich selbst habe jedoch immer wieder mal vergessen, die Schlafphase so einzuleiten, sodass ich dann laut Band “durchgemacht” habe.
Akkulaufzeit in Ordnung
Mit den 30 bis 40 Tagen des Mi Band kann das Sony SWR10 nicht mithalten, allerdings ist die Akkulaufzeit von knapp 5 Tagen eigentlich ganz in Ordnung. Das Band ist innerhalb von knapp einer Stunde wieder über einen Mini-USB-Anschluss aufgeladen.
Fazit: Besser als das Mi Band aber immer noch nicht mein Traum-Tracker
Das Sony Smartband SWR10 erfasst Schritte besser als das Mi Band, hat einen wesentlich stärkeren Vibrationsalarm. Die manuelle Auslösung der Schlafphasenüberwachung hat Vor- und Nachteile. So kann ich einen Mittagsschlaf besser Tracken (wurde beim Mi Band oft nicht erkannt), vergesse hin und wieder jedoch die Ruhephase in der Nacht einzuleiten.
Die Unterscheidung der Aktivitäten hat bei mir leider nicht funktioniert, da ich kein passendes Sony XPeria Smartphone habe.
Die Akkulaufzeit ist deutlich geringer aber sicher noch akzeptabel. Hätte ich die direkte Wahl zwischen diesen beiden Tracker würde ich mich für das Sony entscheiden, da es mir zudem auch vom äußeren besser gefällt.
Mein letztes Fitnessarmband ist es jedoch nicht, seit wenigen Tagen schmiegt sich ein Fitbit Charge HR (*) um mein Handgelenk, endlich ein Tracker mit Display und sogar mit Pulsüberwachung (Erfahrungsbericht folgt).