Wie schon in meinem Test zum Sony Smartband SWR10 angekündigt, habe ich mich zwischenzeitlich für das Fitbit Charge HR* als neuen Fitnesstracker entschieden und trage diesen nun bereits seit mehr als 12 Monate.
Höchste Zeit also, auf das letzte Jahr mit meinem Fitnessarmband zurückzublicken. Neben meiner Erfahrung mit dem Band selbst werde ich in diesem Bericht auch auf den Support seitens Fitbit eingehen, da ich diesen ebenfalls bereits in Anspruch genommen habe (oder soll ich besser schreiben “nehmen musste?”).
Bei den letzten Armbänder, die ich vor dem Fitbit getragen hatte, fehlte mir einfach das Display um wichtige Daten bereits ohne Smartphone abrufen zu können. Aus diesem Grund hatte ich mich auf die Suche nach einem weiteren Tracker gemacht. Die Entscheidung sollte schließlich zwischen dem Garmin Vivofit HR und dem Fitbit Charge HR fallen. Warum ich mich letztendlich für das Fitbit entschieden habe? Es war einfach ein Bauchgefühl.
Diese Abstriche musste ich machen
Als ich mir die technischen Daten sowie die Fitbit-App angesehen habe, wurde mir schnell bewusst, dass ich doch einige Abstriche machen muss.
Das Fitbit Charge HR ist nicht wasserdicht, was meiner Meinung nach bei einem Tracker für mehr als 100 Euro eigentlich fast nicht sein sollte.
Noch gravierender finde ich die fehlende Benachrichtigungsfunktion, wobei man immerhin ja hinbekommen hat, dass ein eingehender Anruf auf dem Display angezeigt und mit einer Vibration gemeldet wird. Whatsapp, Telegram und andere Messenger bleiben jedoch aussen vor. Eine Sache, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, schließlich ist das eine reine Software-Lösung die noch problemlos nachgeliefert werden kann (und Tracker im Preissegment zwischen 15 und 30 Euro locker bieten!!!).
Das kann das Fitbit Charge HR
Das Display des Charge HR liefert folgende Informationen:
- Datum / Uhrzeit
- Schrittanzahl
- Puls
- gelaufene Kilometer
- verbrauchte Kalorien
- gelaufene Etagen (Treppen)
Bis auf Datum / Uhrzeit wird alles einzeilig angezeigt und kann entweder durch Antippen des Displays oder Drücken des einzig vorhandenen Knopfes an der linken Seite weitergeschaltet werden.
zuverlässige Schritterfassung
Die Schritterfassung kann im Display live verfolgt werden und scheint sehr zuverlässig zu sein. Eine hundertprozentige Übereinstimmung wird es wohl nie geben, aber beim Fitbit bin ich schon recht nah dran.
Anders verhält es ich mit den gezählten Etagen. Ich weiß nicht genau, was da erfasst wird aber ab und zu habe ich da echte Fabelwerte von 50 oder mehr Etagen drin.
Pulsmessung schwierig zu kontrollieren
Auf die Pulsmessung hatte ich mich auch irgendwie gefreut, insbesondere wenn ich Sport mache. Doch hier werden sehr schnell Grenzen erreicht, da ich beim Sport stark schwitze und deshalb die Pulsmessung dann komplett abschaltet. So habe ich immer wieder größere Lücken, sodass eine vollwertige Auswertung nicht möglich ist. Treibe ich jedoch keinen Sport, wird der Puls lückenlos erfasst.
Wecker braucht Anlauf
Die Weckfunktion treibt mich auch ab und zu in den Wahnsinn, wobei ich hier eher von einem Software-Problem ausgehe. Wenn ich in der App einen Wecker stellen möchte, kann es sein, dass die eingestellte Zeit (man kann mehrere Vorlagen generieren) bei der Syncronisation einfach verschwindet. Wenn ich die Weckzeit dann komplett neu einstelle, kann es sein, dass der alte Wecker einfach wieder auftaucht. Es kommt zum Glück nur in unregelmäßigen Abständen vor, ist dennoch ärgerlich. Wenn der Wecker jedoch mal eingestellt ist, verrichtet er sauber seinen Dienst und der Vibrationsalarm geht pünktlich los.
Auf einen Schlafphasenwecker muss man beim Fitbit Charge HR leider verzichten.
Akkulaufzeit und Ladekabel
Der Akku des Charge HR hebt bei mir ca. 3 bis 4 Tage, dann geht es ab an die Steckdose. In gut 2 Stunden ist der Fitnesstracker dann wieder startklar.
Leider wurde bei diesem Armband keine Standart-Ladebuchse (Mini-USB) verwendet, sodass immer ein weiteres Kabel mitgeschleift und vor allem bei Verlust ersetzt werden muss.
Challenges – Motivation pur
Eine tolle Sache sind die Challenges, die über die App gestartet werden können. Man kann hier Personen aus dem Bekanntenkreis, die ebenfalls über ein Fitbit-Tracker verfügen, zu Challenges herausfordern und sich darin messen, wer entweder an einem Tag, an einem Wochenende oder unter der Woche Montag bis Freitag die meisten Schritte zurück legt. Ich habe inzwischen fast durchgehend eine Challenge irgendwo laufen, um mir noch mehr Motivation zur Bewegung zu suchen.
Meine Erfahrung mit dem Fitbit Support
Wenn man einen Support schon in Anspruch nehmen muss, sollte dies auch irgendwo in ein Fazit mit einfließen. Daher möchte ich vor meinem Resümee noch kurz auf meine Erfahrung mit dem Fitbit-Support eingehen.
Mein erstes Problem ergab sich nach knapp 5 Monaten, als das Charge HR sich einfach nicht mehr laden ließ. Ich hatte das Gerät über Amazon bestellt (wo ich sehr guten Service ja fast schon gewohnt bin). So habe ich auch in dieser Sache über Amazon den Support kontaktiert. Als Antwort folgte kurze Zeit nach meiner Anfrage, dass ein Ersatzgerät bereits unterwegs ist und ich einfach das Defekte Charge HR an Amazon zurück senden soll. Falls bis zu einem bestimmten Datum (Zeit war locker ausreichend) kein Gerät eingeht, würde mir der neue Ersatz-Tracker in Rechnung gestellt. Der Tausch lief also völlig unkompliziert.
Wenige Wochen vor Ende der Garantiezeit löste sich bei mir dann jedoch das gummierte Armband vom Display (siehe Bilder). Ich habe mich im Fitbit-Forum umgesehen, wo dieses Problem ausgiebig behandelt wird. Natürlich habe ich mich in den Thread eingeklinkt und prompt die Info erhalten, dass ich mich doch einfach mal an den Support wenden soll. Warum auch immer ließ ich das dann irgendwie schleifen (mein Band funktionierte ja noch, sah nur entsprechend mitgenommen aus) und habe dann ca. 13 Monate nach Kauf doch den Support kontaktiert. Und hier war ich dann doch richtig überrascht. Nachdem ich Bilder und den Kaufbeleg übermittelt hatte, wurde mir ein neues Armband direkt zugesandt, obwohl die Garantiezeit schon abgelaufen war. Hier muss ich einfach mal sagen, Respekt für diesen top Service! Ob es sich bei dem Lösen des Armbandes evtl. um ein Chargen-Problem handelt, wurde leider nie richtig beantwortet, vielleicht auch deshalb der problemlose Austausch. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass das neue Band deutlich länger hält.
Fazit – Preis / Leistung passen nicht ganz
Ganz ehrlich, wäre der Support nicht so glatt gelaufen hätte ich es mir mit dem Fazit einfacher gemacht.
Den Preis von über 100 Euro finde ich dennoch aufgrund der fehlenden Nachrichten-Benachrichtigung sowie der Tatsache, dass das Armband nicht wasserdicht ist, etwas zu hoch.
Das Fitbit Charge HR gehört sicher zu den zuverlässigsten Fitnessarmbänder, wenn es um die Schritterfassung geht. Das Drumherum ist jedoch noch ausbaufähig.
- positiv:
- Display mit wichtigsten Daten
- genaue Schritterfassung
- Pulsmessung
- Support bei Defekt
negativ:
- keine Benachrichtigung für Messenger
- nicht wasserdicht
- Qualität Armband
- kein Standart-Ladekabel nutzbar