Obwohl es knapp am Titel “Spiel des Jahres 2017” vorbei geschrammt ist, haben wir uns für Wettlauf nach El Dorado* entschieden. Aufgrund er Beschreibung hofften wir, ein taktisches Brettspiel vorzufinden, das uns lange begeistern und wenig dem Zufall überlassen wird.
Ob dies klappt, kannst Du im folgenden Review nachlesen.
Das Spielprinzip von Wettlauf nach El Dorado
Bei Wettlauf nach El Dorado bist Du einer von bis zu vier Spieler, die versuchen müssen so schnell wie möglich den Weg ans Ziel zu schaffen. Der Weg führt über insgesamt bis zu 9 “Platten” mit verschiedensten Feldern, die nach Beispielmuster aus der Anleitung oder auch völlig frei gelegt werden können. Da die Platten beidseitig bedruckt sind ergeben sich unglaublich viele Varianten, wie die Spielfläche aussehen kann.
Wettlauf nach El Dorado ist ein Deckbuilding-Spiel. Das bedeutet, dass Du Deine Züge anhand der Dir verfügbaren Karten planen musst. Ein Teil liegt hierbei vor Dir auf Deinem “Deck”, den Teil, mit dem Du Deinen aktuellen Zug machen kannst, hast Du auf der Hand. Würfel gibt es nicht!
Die einzelnen Felder zeigen verschiedene Landschaftssymbole und die Anzahl der erforderlichen Punkte, die benötigt werden, um dieses Feld betreten zu können. Weiterhin gib es auch Felder, die überhaupt nicht betreten werden dürfen.
Logischerweise können die Landschaftsfelder nur betreten werden, wenn man die passenden Karten auf der Hand hält. In der Spitze gibt es Landschaftsfelder, für die 4 Punkte erforderlich sind!
Hier wird dann schnell klar, dass man mit den zu Beginn erhaltenen Karten nicht so richtig schnell vorwärts kommt. Jeder Spieler erhält 4 Karten für Wüste, 3 für Dschungel und 1 für Wasser. Die Karten haben einen Wert von jeweils 1 Punkt.
Daher gibt es die Option, mit den bereits beim Start auf dem Deck enthaltenen Karten noch Weitere dazuzukaufen. Diese haben oftmals eine bessere Reichweite oder können sogar auf allen Feldern genutzt werden. Karten, die für den Kauf genutzt werden, dürfen in dieser Runde nicht zum Ziehen auf weitere Felder eingesetzt werden.
Meine persönlichen Eindrücke
Durch die vielen verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten der Spielfläche ist jede Spielrunde eine neue Herausforderungen.
Bei Wettlauf nach El Dorado* gibt es eigentlich keine sichere Taktik, diesen zu gewinnen. Du musst in jedem Spiel neu entscheiden, ob Du das Ziehen der eigenen Figur mit einem kleinen Kartendeck gegenüber den ständigen Nachkauf besserer Expeditionskarten vorziehst. Entscheidend ist auch, welche Landschaftszüge mit welcher Punkteanzahl auf den einzelnen Feldern besonders vertreten ist. Dementsprechend angepasst sollte dann auch der Kauf der Expeditionskarten erfolgen.
Das Spiel ist liebevoll gestalten, wobei ich mir bei den Spielfiguren selbst vielleicht etwas mehr Kreativität erhofft habe. Gerade durch die 9 Platten darf der eigenen Fantasie bei der Weggestaltung freier Lauf gelassen werden. Wählt man als Voraussetzung eine ausnahmslos gerade Strecke mit vielfältigen Übergangsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Platten oder entwirft man einen kurvigen Streckenverlauf, bei dem die enge Route zudem mit nicht begehbaren Feldern oder solchen mit hohen Punkten übersät ist?
Uns selbst machen die kniffligen Routen deutlich mehr Spaß. Das Taktieren gerade über der Überlegung des Nachkaufs von Expeditionskarten ist hier deutlich anspruchsvoller.
Endlich ein großes Brettspiel, das auch zu weit Spaß macht
Bei der Zwei-Spieler-Variante ist jeder Spieler für zwei Figuren verantwortlich. Es gewinnt derjenige, der zuerst beide Figuren ins Ziel gebracht hat. Jeder spielt für beide Figuren allerdings nur mit einem Deck und darf während einer Spielphase immer beide Figuren bewegen.
Dies bietet noch einmal ganz andere taktische Möglichkeiten, beispielsweise indem man versucht, einen kurzen einfachen Weg Richtung Ziel mit einer Figur zu blockieren und die zweite Figur schon weiter ziehen lässt.
Die Zwei-Spieler-Variante steht dem Spiel mit 3 oder 4 Teilnehmer meiner Meinung nach in Nichts nach. Es ist vielleicht etwas berechenbarer, aber auf eine andere Weise spannend, da der Gegenspieler eben auch mit zwei agierenden Figuren taktisch die eigenen Pläne sehr gut durchkreuzen kann.
Erweiterungen für Wettlauf nach El Dorado
Mit Wettlauf nach EL Dorado Helden und Dämonen* ist bereits die erste Erweiterung für das Grundspiel verfügbar. Ich selbst habe sie bislang noch nicht spielen dürfen, daher hier nur ein paar Grundinfos:Die Erweiterung richtet sich insbesondere an die Mehrspieler-Variante (also 3 oder 4 Spieler). Das Grundsystem bleibt gleich, allerdings allerdings erhalten, wie es der Titel vermuten lässt, Dämonen den Einzug ins Spielsystem. Durch weitere Platten entstehen jetzt noch weitere Wege und dank “Flüche” scheint man nun auch direkt Einfluss auf das Verhalten des Gegners nehmen zu können.
- 2 - 4 Spieler
- ab 10 Jahre
- Spieldauer ca. 45 Minuten
- Brett- bzw. Deckbuilding-Spiel
positiv
- viele Aufbauvarianten, daher langer Spielspaß
- auch der 2-Spieler-Modus überzeugt auf Dauer
- Taktik steht im Vordergrund
negativ
- wenn überhaupt, die optisch schlichten Spielfiguren
Bildquellen: eigene Bilder
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