Ein leicht verregneter Urlaubstag und wir überlegten uns, was wir mit dem Kids bei so einem Wetter anstellen sollten. Die Alternative Schwimmbad schied recht schnell aus, da wir das vor kurzem erst erledigt hatten.
Durch Zufall ist uns die Experimenta in Heilbronn in den Sinn gekommen. Bekannte hatten uns davon erzählt und die waren begeistert davon.
Da wir uns nicht wirklich was darunter vorstellen konnten, der Name hört sich eher nach einer Messe-Veranstaltung oder so an, haben wir uns erst einmal im Internet schlau gemacht.
Die Homepage der Experimenta ist toll gestaltet und man bekommt schon einen ersten vernünftigen Eindruck über das, was einen erwartet.
Also haben wir uns heute morgen gleich mal auf den Weg gemacht, in der Hoffnung, die Kids (5 und 6 Jahre alt) wenigstens 3 bis 4 Stunden dort unterhalten zu bekommen.
Dort angekommen haben wir gleich an der Kasse unsere VIP-Bänder um das Handgelenk gebunden bekommen. Naja, VIP-Band ist übertrieben aber es hat halt einfach danach ausgesehen. Das Armband hat aber eine ganz andere Funktion, und diese wird gleich zu Beginn in einem kurzen Video erläutert.
Das gesamte Experimenta, welches sich über 5 Stockwerke verteilt, ist in 4 verschiedene Themenbereiche aufgeteilt. Diese sind auf vier Stockwerke aufgeteilt. Das Erdgeschoss dient einem kleinen Shop, dem Eingangsbereich mit den Kassen sowie einem kleinen Aufenthaltsbereich, wo man mitgebrachte Speisen und Getränke zu sich nehmen kann. Ausserdem gibt es dort kostenfreie Schließfächer, damit man sein ganzes Gerödel nicht die ganze Zeit mitschleifen muss.
Man kann also wirklich sagen, dass das Experimenta sehr familienfreundlich aufgebaut ist.
Zurück zum Start und den Bändchen 🙂
In der gesamten Experimenta sind viele verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Dort gibt es dann Automaten, wo man diese Aufgabe praktisch mit dem auf dem VIP-Bändchen (ich nenne es jetzt einfach weiter so) aufgedruckten Strichcode freischalten kann. Pro Tag wird jede Aufgabe einmal gewertet. Am Ende kann man sich ein tolles Zertifikat ausdrucken, wo eine Auswertung der erledigten Aufgaben erfolgt. Hierbei sieht man jedoch nicht das Ergebnis jeder einzelnen Aufgabe sondern bekommt aufgezeigt, in welchen Bereichen man ein gewisses Talent besitzt. Auch wenn man nur einen Teil der Aufgaben erledigt, kann man dieses Zertifikat ausdrucken.
Nun will ich noch auf einzelne Themenbereiche eingehen.
E-Werk – Ernergie & Umwelt
Als erstes waren wir im Bereich E-Werk. Hier hatten wir auch schnell die erste, noch einfach Aufgabe, zu bewältigen. Man sollte einfach Strom auf einem Fahrradtrainer erzeugen. Man hat insgesamt 30 Sekunden Zeit um möglichst viel Strom zu erzeugen. Es war interessant zu sehen, welche Geschwindigkeit und Kraft man aufwenden muss, um diverse Gegenstände, wie einen CD-Spieler, eine Glühbirne oder einen Mixer in Betrieb setzen zu können. Die Kids hatten schon hier ne Menge Spass und haben sich richtig ausgetobt.
Man findet im E-Werk noch eine Menge Informationen über Windenergie, Solarenergie, Wasserkraft und viele andere Energiequellen.
Den Kids hatten auch viel Freude daran, solarbetriebene Flugzeuge über einen Spiegel mit Licht zu versorgen und dadurch in Bewegung zu setzen.
Spielwerk
Hier können sich die Kids und auch die Eltern ordentlich austoben. In der Spielewelt ist einiges für Groß und Klein geboten, beispielsweise ein Tischfussball, das mit 8 bis 10 Personen gleichzeitig gespielt werden kann. Richtigen Einsatz haben wir auch auf dem virtuellen Beach-Volleyball-Platz gezeigt, was fast an eine gemütliche Runde Nintendo Wii
erinnert.
Auch hier gab es massenweise interessante Sachen zu erleben. Auch am dazugehörenden Musik-Bereich hatten wir einiges zu tun. Beispielsweise konnten wir in einer Mini-Disco verschiedene Tanzschritte einstudieren (wurden auf einer Videowand vorgeführt), oder aber mal richtig ein E-Schlagzeug plagen.
In diesem Bereich haben wir uns, vor allem wegen der Kinder, am längsten aufgehalten. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Netzwerk
Im Bereich Netzwerk lernt man vieles rund um Komunikation und Telekomunikation. Wie funktioniert ein Mail-Versand, wie verständigen sich gehörlose Menschen usw. Ein Bereich, der meiner Meinung nach für unsere Kids noch etwas zu früh kommt, wir Eltern haben aber doch einiges mitgenommen!
Werkstatt
Hier kamen dann wirklich wieder alle auf ihre Kosten. Man kann einen kleinen Ball in einen Basketballkorb werfen, indem man den Roboterarm mit einem Joystick richtig bedient.
Eine ganz interessante Aufgabe war das lenken eines ferngesteuerten Autos über einen Parcours. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Um das Auto fortbewegen zu können, sind nämlich vier Personen erforderlich. Jede Person hat hierbei nämlich nur eine einzige Aufgabe (links lenken, rechts lenken, Bremsen, Gas geben). Hier ist Kommunikation und viel Fingerspitzengefühl gefragt.
Auch viele andere Experimente in der Werkstatt waren schon für Kinder im Grundschulalter gut geeignet.
Mein Fazit
Wir sind mit dem Ziel nach Heilbronn gefahren, 3-4 Stunden zu überbrücken und den Kids einige interessante Sachen in der Zeit zeigen zu können.
Am Ende wurden es 8 1/2 Stunden und dann haben wir abgebrochen, da die Kids müde wurden. Sie wurden müde, nicht ihnen wurde langweilig. Wir haben nicht alles ansehen können, weil einfach die Zeit gefehlt hat.
Es gibt pro Stockwerk so viele Sachen anzuschauen, dass man vorneweg 1-2 Stunden pro Etage einplanen sollte.
Also haben wir uns entschlossen, unsere Tagesfamilienkarte (25 Euro) in eine Jahreskarte (60 Euro) zu wandeln, da wir noch einiges nachzuholen haben und auch bereits durchgeführte Experimente noch das eine oder andere Mal wiederholen werden.
Ein Tagesausflug ist die Experimenta auf jeden Fall wert, nicht nur für Kinder und Jugendliche. Auch ich habe sehr viel neues gelernt. Schaut auf jeden Fall recht früh rein, die Zeit wird wie im Flug vergehen.