Als ich auf Google+ auf die Blogparade von Christopher in seinem Technikblog Bitpage gestoßen bin habe ich ratzfatz gewusst, dass ich ein Teilnehmer davon sein werde.
Er fordert in der Blogparade dazu auf, sein aktuelles Smartphone in ein altes Handy einzutauschen und dieses einen Tag lang zu nutzen. Eigentlich eine recht banale Sache, aber für mich war es auf jeden Fall interessant mal tatsächlich festzustellen, inwieweit das Smartphone mein Leben schon beeinflusst.
Auf der Suche nach dem richtigen Handy
Also bin ich zackzack in den Keller gestapft und habe mich auf die Suche nach einem alten Handy gemacht. Ich wusste zum Glück gleich, wo ich die alten Dinger aufgewahrt habe. Dass zu jedem Handy auch ein Ladekabel gehört, muss ich wohl verdrängt haben. Daher war dann leider die endgültige Auswahl meines Traumhandys etwas eingeschränkt. Zu allem Übel habe ich das Handy, an das ich sofort bei der Blogparade gedacht habe, nicht mehr finden können.
Ich wollte eigentlich diese Blogparade mit dem Siemsens S35 durchziehen, aber wie gesagt, weg ist weg 🙁
Also standen noch folgende Geräte zur Auswahl:
Ich habe mich letzten Endes für das Nokia 6230 entschieden. Beim 6110 war leider das Display dermaßen kaputt, dass ich es so gut wie gar nicht nutzen konnte.
Jetzt hieß es noch den richtigen Tag für den 24-Stunden-Test zu finden. Ich habe mich für einen Tag entschieden, an dem ich nicht arbeiten muss. Bei der Arbeit habe ich so viel Ablenkung, dass ich das Smartphone weniger nutze als zu Hause.
Gestern gegen 9 Uhr habe ich dann mein aktuelles Google Nexus S Smartphone ausgeschaltet und die Sim-Karte in das Nokia-Handy gesteckt. Wo, was für eine Umstellung. Ein verpixeltes Display und schwer gängige Tasten waren eine ganz ordentliche Umstellung.
Aber einen positiven Effekt will ich nicht verschweigen. Es ist wesentlich mehr Platz in der Hosentasche 😉
Damit der 24-Stunden-Test auch wirklich funktioniert, habe ich mein Samsung Galaxy Note 10.1 Tablet ebenfalls abgeschaltet. Ich war also wirklich nur auf das neue alte Handy angewiesen.
Los geht der Versuch
Der Morgen begann eigentlich problemlos. Ich hatte die Bude etwas aufgeräumt und ein bißchen gebloggt. Irgendwas war dann aber doch anders. Richtig, die fast schon regelmäßigen Alarmtöne beim Eingang neuer Nachrichten über Whatsapp, MySMS oder einfach nur Mail waren nicht zu hören. Wie auch, die Programme gab es damals ja noch nicht 🙂
In der Mittagszeit geht es dann ans Kochen. Hier nutze ich in der Regel mein Tablet, früher auch mein Smartphone, um nach einem leckeren Rezept für den Thermomix zu suchen und während dem Kochen dann, um meine RSS-Feeds zu lesen. Naja, zu Essen gab es trotzdem was, einige einfache Rezepte hat man ja im Kopf 🙂
Nachmittags heißt es dann, die Kids zu versorgen. Das heißt, sie werden zum Sport gefahren und auch wieder abgeholt. Auch diese Zeit des Wartens nutze ich gerne mal, um mein Wissen zu aktualisieren, ein paar Blogartikel zu kommentieren und meinen Google+-Account oder Facebook-Account zu durchforsten. Auch das ist gestern ins Wasser gefallen und musste dann abends nachgeholt werden.
Meine tägliche Bettlektüre, die Sportnews, Bild.de, mein RSS-Feed und einige Foren blieben gestern abend auch wieder ungelesen. Hat dann ganz schön lange gedauert, bis ich wirklich eingeschlafen bin.
Und heute morgen dann natürlich fast der Supergau. Von meinem Smartphone werde ich morgens immer schön mit aktueller Musik geweckt. Blöd ist natürlich, wenn man das Ding ausgeschaltet hat und der “Notwecker” auch nicht funktioniert. Glücklicherweise bin ich noch rechtzeitig aufgewacht, sodass es die Kids noch rechtzeitig in die Schule gepackt haben.
Während ich diese Zeilen schreibe, sind die 24 Stunden in den letzten Zügen und ganz ehrlich, ich freue mich, wieder mein Nexus einschalten zu dürfen.
Die alten Handys waren immer wieder das Nonplusultra, aber je weiter die Entwicklung geht, um so weniger möchte man die neuen Features missen.
Einige Dinge habe ich gestern glücklicherweise nicht gebraucht, sonst wäre ich richtig aufgeschmissen gewesen. Zum einen habe ich keinen “Papier-Kalender” mehr sondern verwalte sämtliche Termine im Netz. Ausserdem wurde gestern kein einziges Foto geschossen (die letzten waren die Bilder der Handys). Während die Fotos nicht so tragisch sind, wäre eine Terminabsprache eine mittlere Katastrophe geworden 🙂
Andere Dinge habe ich zwar vermisst, bin aber auch gut ohne diese zurecht gekommen. Ich habe gemerkt, dass ich nicht unbedingt jede Mail sofort lesen und auch nicht jede News als erster erfahren muss.
Was Christoph noch wissen wollte
Christoph hat noch einen Fragenkatalog erstellt, aus welchem ich ein paar Fragen beantworten möchte:
Könnt Ihr eventuell schneller mit T9-Texterkennung und physischer Tastatur eine SMS schreiben als zuvor mit dem Touchscreen?
Ähm, klares Nein. Die Texterkennung habe ich noch nie richtig genutzt, da ich früher gerade deshalb auch eher selten Nachrichten verschickt habe. Das hat sich geändert, seit es mehr oder weniger vollwertige Tastaturen gibt.
Ist es nicht schön sich mal keine Gedanken über den Akku zu machen?
Lieber Christoph, für diese Frage hast Du den Testzeitraum etwas zu kurz angelegt. 24 Stunden sollte auch ein Smartphone-Akku reichen 😉
Hattet Ihr Probleme, wie bspw. das das SMS-Postfach voll ist und Ihr keine SMS mehr empfangen könnt?
Auch diese Frage dürfte sich im Zeitraum von Whatsapp und MySMS erübrigen, Ich habe ausser von meiner Frau von niemandem eine SMS bekommen. Wie es später auf meinem Whatsapp-Account aussieht, wird sich dann zeigen 😉
Was war das Schlimmste einen Tag lang das alte Handy zu benutzen?
Bei mir war es die Angst, irgendetwas zu verpassen. Die gewöhnlichen Abläufe lassen sich alle nachholen.
War es dein erstes Handy? Hat es eine Geschichte?
Leider nicht. Mein erstes Handy war das Nokia 6110, das ja leider nicht so funktionierte, dass ich es zumindest zum Telefonieren und SMS-Schreiben nutzen konnte. Daher hat es auch keine nennenswerte Geschichte.
Warum “hortest” Du das Handy noch und hast es noch längt nicht auf eBay verkauft oder recyclt?
Ich wollte eigentlich immer das letzte Handy aufbewahren, falls es mal zu Problemen mit dem aktuellen Smartphone gibt. Deshalb sind sie immer in den Keller geflogen und an ein Verkaufen habe ich dann einfach nicht mehr gedacht.
So, jetzt muss ich aber langsam abbrechen, die 24 Stunden sind gleich vorbei 🙂