Zum aktuellen Webmasterfriday möchte Martin Missfeld gerne wissen, ob auf der eigenen Homepage Affiliate-Plugins zum Einsatz kommen, welche das sind und welche Erfahrungen damit man bislang gemacht hat.
Für diejenigen Leser unter Euch, die nicht wissen, was damit gemeint ist, möchte ich kurz das Thema Affiliate-Marketing erklären:
Als Webseitenbetreiber hat man die Möglichkeit, durch Einbindung von Werbebanner oder -links mehr oder weniger viel Geld zu verdienen. Dies geschieht immer dann, wenn ein Seitenbesucher auf den Banner / Link klickt und so auf den beworbenen Shop gelangt. Kauft er im Anschluß etwas bei diesem Shop ein, erhalte ich eine Provision. Es gibt auch Ausnahmen, wie beispielsweise das Adsense-Programm, bei dem bereits bei einem Klick auf einen Banner eine Provision gezahlt wird, die dann aber in der Regel im Cent-Bereich liegt.
Jetzt aber gleich wieder zurück zu Martin’s Fragen!
Da ich selbst gerne Webseiten mit WordPress aufsetze, allerdings von der Gestaltung der Seite über html und CSS so gut wie gar keine Ahnung habe, nutze ich gerne Plugins um die Seite etwas aufzupeppen.
Erster Anlauf: Das Amazon Simple Affiliate Plugin
Ich hatte zu Beginn meiner Seitenerstellung das kostenlose Amazon Simple Affiliate Plugin (kostenlos ist hier Version 1) genutzt. Das ASA1 hat mir ordentliche Boxen auf die Homepage gezaubert, in der ich alle wichtigen Daten eintragen konnte, die Amazon mir für ein Produkt liefert. Was mir sehr wichtig war, ist die automatische Preisanpassung, sodass Leser direkt den aktuellen Kaufpreis sehen konnten.
Das Plugin hatte für mich jedoch folgende Probleme:
- es beschränkt sich ausschließlich auf Amazon
- bei einem Update waren alle selbst erstellen Vorlagen gelöscht und mussten neu hochgeladen werden (da sonst die englische Standart-Vorlage genutzt wird)
Die Welt besteht schließlich nicht nur aus Amazon, sondern mehreren verschiedenen Affiliate-Netzwerken, die ich über das ASA1 dann nicht einbinden konnte, sondern eben manuell einpflegen muss. Das war dann immer etwas schwierig, da die Gestaltung der Seite dann eben anders aussah.
Die Vorlagen musste man ebenfalls entsprechend anpassen, was aber dank einer guten Anleitung nicht allzu schwer ist (solange man lediglich die Standart-Werte wie Kaufpreis, Bewertung, Sparpotential… ausgeben möchte).
Die Einbindung der Boxen erfolgte schließlich über den Code
. Hierdurch wurde dann aus der Box des obigen Screenshot der linke obere Bereich erstellt. Den Klickbanner zu Amazon sowie die grün gehaltenen Punkte habe ich jeweils selbst ergänzen müssen und alles in eine Tabelle verpackt, was insgesamt doch recht umständlich war.Aus diesem Grund habe ich mich nach einer Weile nach Alternativen umgesehen und bin dann zunächst bei einem Affiliate-Theme hängen geblieben.
2. Anlauf: Das Affiliseo-Theme
Ich wollte mehr und habe mir deshalb mal das kostenpflichtige Affiliseo-Theme * näher angesehen und auch gekauft. Die Einzellizenz hat mich 59 Euro gekostet. Statt einem einzigen Plugin habe ich praktisch ein ganzes Theme erhalten, das auf Affiliate-Marketing ausgelegt ist.
Die Produktboxen waren nun ungleich schöner und das Theme selbst hatte auch noch weitere Vorteile:
- neben Amazon können weitere Affiliate-Netzwerke eingebunden werden
- Beststeller-Listen waren einfach anzulegen
- wichtige Daten konnte ich direkt beim Anlegen der Produkt einpflegen
- Vergleiche waren hier ebenfalls möglich
Allerdings hat das Affiliseo-Theme einen wichtigen Nachteil. Es ist eben ein Theme, an das man nun dauerhaft gebunden ist und nicht eben mal das Homepage komplett neu gestalten kann. Das Theme scheint jedoch sehr gut anzukommen, da in der Vergangenheit eine Vielzahl neuer Seiten mit diesem Produkt erscheinen. Der nächste Punkt also, viele Seiten ähneln sich vom Grundaufbau. Ausserdem ist die Update-Politik nicht so ganz ohne, da Updates nur 12 Monate nach Kauf kostenfrei sind. Da WordPress jedoch ständig weiterentwickelt wird, kann es gut sein, dass ein wichtiges Update erst später erscheint und man hier nochmal finanziell nachlegen muss.
Um sich wieder von den vielen Affiliseo-Seiten abzuheben und auch etwas variabler zu bleiben habe ich erst dieses Jahr wieder den Sprung zurück zu einem Plugin gewagt.
3. Anlauf: Das Affiliate-Toolkit
Im Rahmen der Nischenseitenchallenge, bei der es um den Aufbau einer lukrativen Nischenseite geht, bin ich auf das noch recht neue Affiliate-Toolkit * gestoßen. Dieses hat mich einmalig 99 Euro gekostet (es gibt aber auch eine abgespeckte Testversion), bietet lebenslange kostenfreie Updates und darf bei beliebig vielen eigenen Projekten eingesetzt werden.
Das Toolkit gibt es noch nicht allzu lange, und wird vom Betreiber ständig weiterentwickelt.
Im ersten Moment war es ein kleiner Rückschritt, da das Affiliate-Toolkit bislang nur die Möglichkeit bietet, Amazon-Produkte einzubinden. Wenn alles ordentlich läuft sollen aber laut Programmierer bis Ende des Jahres die ersten Affiliate-Netzwerke ebenfalls eingebunden sein.
Zwischenbemerkung vom 27.05.2016 um 22.55 Uhr:
Als hätte der Plugin-Programmierer mitgelesen, wurde heute mit dem Update auf Version 1.5 affili.net als erstes Affiliate-Netzwerk implementiert 🙂
Das Toolkit habe ich also auf meinem derzeitigen Nischenprojekt www.deine-koerperfettwaage.de eingesetzt.
Das Toolkit bietet jetzt schon einige sehr gute Vorlagen, um eine (meiner Meinung nach) ordentliche Seite gestalten zu können. Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass ein Themewechsel problemlos stattfinden kann.
Im folgenden Screenshot sind gleich drei Möglichkeiten der Einbindung ersichtlich, die über das Affiliate-Toolkit erfolgt sind.
Daneben lassen sich (wie beim Affiliseo-Theme auch sehr einfach Bestseller-Listen direkt aus Amazon mit dem entsprechenden Suchbegriff erstellen.
Ist ein Produkt angelegt, lässt es sich sehr einfach und schnell während der Erstellung eines neuen Artikels oder einen neuen Seite über ein Menü im WordPress Backend einbinden.
Ich habe mal ein kleines Video erstellt, das zeigt, wie einfach ein Produkt mit dem Affiliate-Toolkit angelegt werden kann:
Anfangs war noch etwas Einarbeitungszeit nötig, um ein neues Produkt anzulegen, aber inzwischen geht dies jedoch so einfach, dass ich gerade dabei bin, auch ältere Projekte vom ASA1 auf das Affiliate-Plugin umzustellen, zumal dies mir per Mail eine Info liefert, wenn ein Produkt bei Amazon nicht mehr verfügbar ist. In diesem Fall kann ich gerade bei Vergleichen schnell auf ein anderes bereits erfasstes Produkt umschwenken, sodass wirklich nur verfügbare Produkte im Vergleich angezeigt werden.
Mein Fazit
Aktuell bin ich mit dem Affiliate Toolkit mehr als glücklich. Das kostenfreie ASA1 ist zum reinschnuppern, und gerade wenn man selbst noch kein Geld in die Hand nehmen möchte, eine gute Alternative. Allerdings ist die Vorlagengestaltung für Menschen, die keinerlei Programmierkenntnisse haben, nicht allzu einfach.
Das Affiliseo-Theme ist sehr ausgereift, aber aufgrund der nur 12monatigen Update-Möglichkeit und der Tatsache, dass sich durch das Theme immer mehr Projekte ähneln nicht mehr mein Favorit.
Das Affiliate-Toolkit * lässt mir im Moment (auf Seiten, bei denen ich nur mit dem Amazon-Partnerprogramm arbeite) den meisten Spielraum und ist am komfortabelsten zu verwalten, sodass sich meine Investition absolut gelohnt hat.